Paris 2024 wird zweifellos als eine der schönsten Olympischen Spiele in die Geschichte eingehen, nicht zuletzt dank der beeindruckenden historischen Wettkampfstätten. Doch es waren nicht nur die Locations, die uns in ihren Bann gezogen haben – auch die unvergessliche Atmosphäre und die vollbesetzten Arenen trugen ihren Teil dazu bei. Besonders das Grand Palais, das 8000 begeisterte Zuschauer für die Taekwondo-Wettkämpfe beherbergte, wurde zum Schauplatz intensiver Emotionen und spannender Kämpfe.
Für die Athlet*innen war es eine besondere Ehre, in dieser einzigartigen Kulisse anzutreten. Der Mut und die Coolness, die es braucht, um in einer solch imposanten Arena wie dem Grand Palais einzumarschieren und zu kämpfen, wurden eindrucksvoll unter Beweis gestellt – allen voran von unserer Marlene.
In ihrem Auftaktkampf gegen die starke Gegnerin aus China zeigte Marlene von Beginn an, dass sie bereit war, alles zu geben. Unmittelbar nach dem Start des Kampfes ging sie in die Offensive und war von Anfang an hochkonzentriert. Beide Athletinnen lieferten sich ein spannendes Duell, bei dem bis kurz vor Ende der ersten Runde keine Punkte erzielt wurden. Marlene hatte bis 20 Sekunden vor Schluss den Vorteil auf ihrer Seite. Doch anstatt auf Sicherheit zu spielen, wollte sie die Runde mit einer gewerteten Aktion für sich entscheiden. Mit großem Herzblut kämpfte sie bis zum letzten Moment, doch leider wurde sie von einem Konter getroffen und verlor die Runde knapp.
In der zweiten Runde zeigte Marlene erneut ihren Kampfgeist und landete sogar einen Treffer am Kopf ihrer Gegnerin, die jedoch prompt konterte. Trotz unermüdlicher Angriffsversuche bis zum Schluss musste sich Marlene am Ende auch in dieser Runde geschlagen geben. Damit endete das Olympia-Märchen für Marlene und den ÖTDV bereits nach dem ersten Kampf.
Trotz der Niederlage bei Olympia war es ein riesiger Erfolg für den ÖTDV und für Marlene persönlich. Nach ihrem Gewinn der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft hat sie sich mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen zu einer der erfolgreichsten Sportlerinnen in der Geschichte unseres Verbandes gemacht. Ihr Einsatz und ihr Training in den letzten Jahren waren unglaublich, und dafür möchten wir uns herzlich bei ihr bedanken. Marlene hat unseren Verband und unseren Sport auf internationaler Ebene hervorragend repräsentiert.
Mit Ende August wird Marlene aus dem Heeressport ausscheiden und sich nun auf den Abschluss ihres Medizinstudiums konzentrieren. Heute beginnt sie ihr Praktikum im Krankenhaus, und wir wünschen ihr viel Glück und Erfolg auf ihrem weiteren Weg. Wir hoffen, dass sie uns vielleicht in Zukunft als Betreuerin oder Trainerin erhalten bleibt.
Einen wesentlichen Anteil an Marlenes Erfolg hatte auch ihr Trainer Markus Weidinger, der in den letzten Jahren vieles zurückgestellt hat, um sie optimal auf die Großereignisse vorzubereiten. Auch an Markus möchten wir ein großes DANKE sagen.
Wir blicken voller Stolz auf das Erreichte und freuen uns auf die kommenden Herausforderungen.